Worum geht es hier?
Es geht um Risiken für Leib, Leben und Besitz der Menschen durch den fortschreitenden Klimawandel. Nun ist dies ein besonders heiß und kontrovers diskutiertes Thema, wobei der Begriff „Diskussion“ in der Regel nicht ganz treffend ist.
In nahezu der gesamten wissenschaftlichen Welt steht der vom Menschen verursachte drastische Klimawandel unserer Zeit außer Frage. Es gibt zwar manche, die das Gegenteil behaupten (und dies meist besonders lautstark vertreten), doch stellt sich hier wie überall die alte Frage „Cui bono?“ – Wem nützt es? Den Vertretern und Lobbyisten stark unweltschädigender Industriebereiche oder all jenen, die gern jegliche Mitverantwortung weit von sich weisen und zum Beispiel einen hohen Benzinverbrauch als persönliches Grundrecht betrachten.
Falls Sie also den Klimawandel infrage stellen und zu jenen gehören, die denken „Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen!“ – bitte wechseln Sie zu anderen Webseiten und verzichten Sie auf eine Nutzung unserer Kommentarfunktion.
Sie haben Zweifel am Einfluss des Menschen auf den Klimawandel, sind aber offen für Ansichten und Einsichten? Dann sind Sie herzlich eingeladen, hier zu lesen und zu diskutieren. Hier geht es schließlich nicht um Ursachenforschung, sondern um Folgen, Risiken und vorbeugende Maßnahmen.
Zu meiner Person
Mein Name ist Konrad Marks, und ich beschäftige mich gerne mit Versicherungen – so unglaublich das auch klingen mag. Geboren wurde ich im Sommer 2016 in Hannover, wirke jedoch erheblich älter. Denn genau genommen bin ich eine digitale Person – eine virtuelle Identität. Dahinter steht ein Team von Experten aus der Versicherungsbranche und den Fachbereichen Multimedia / Public Relations.
Sie werden es bereits in einigen Beiträgen bemerkt haben. Ich bin verflucht. Das Schicksal hat mich mit einer ganz persönlichen Heimsuchung gestraft. Ein ehemals streunender Kater hat es sich zur Aufgabe gemacht, meine bislang tiefgreifende Abneigung gegen seine Spezies auf die Probe zu stellen. Durch sein Halsband gab er sich als „Sebastian“ zu erkennen.
Sie müssen verstehen, ich kann Katzen eigentlich nicht leiden – wirklich nicht.
Das wirft natürlich die Frage auf: Warum belaste ich mich dennoch mit einem Mitbewohner, der gewissenhaft meine Möbel zerkratzt, den handgeknüpften Wohnzimmerteppich langsam in seine Einzelteile zerlegt und zerbrechliche Einrichtungsgegenstände pflichtbewusst einem Gravitationstest unterzieht?
Da wäre zum einen die Beharrlichkeit, welche das klägliche Exemplar eines Stubentigers mit seinem Verhalten an den Tag legt. Denn trotz der stets offenkundigen Zurschaustellung meiner Abneigung sucht der Kater meine Nähe. So viel Sturheit verlangt mir ungewollt Respekt ab.
Zum anderen fürchte ich mittlerweile um sein Leben, sollte er erneut auf sich selbst angewiesen sein. Grund meiner Sorge: Sebastian besitzt das unrühmliche Talent, sich selbst in ebenso abstruse wie gefährliche Situationen zu bringen. Gerissenheit und Scharfsinn, Attribute wie sie vielen seiner Artgenossen zugeschrieben werden, habe ich bei meinem zugelaufenen Exemplar noch nicht entdecken können. Egal ob Gewitter, Starkregen oder Sturzflut – der Streuner ist mittendrin. Zuverlässig kann ich das Gefahrenpotenzial und die Intensität der jüngsten Unwetter oder Naturkatastrophen an seinem Kadaver ablesen.
Naturgefahren und Versicherungen
Naturkatastrophen haben 2016 bundesweit viele Schäden angerichtet. Es gab darunter unerwartet heftige Phänomene, wie z.B. Gewitterfronten, die nicht abziehen wollten und Überschwemmungen in Regionen brachten, die Hochwasser bisher nicht kannten. Regenfälle von 150 Litern in zwei Stunden waren dabei nicht selten.
Das Schadenaufkommen in der Wohngebäudeversicherung ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Doch die Zahl der gegen diese Naturgewalten abgesicherten Immobilien ist nicht gestiegen.
Nur 37 Prozent aller Hausbesitzer sind bundesweit gegen Elementarschäden versichert. Rund 11 Millionen Wohngebäuden fehlt dieser wichtige Schutz.
Dies lieg vielfach daran, dass Hausbesitzer das Risiko immer noch unterschätzen und fälschlicherweise glauben, dass sie über die Wohngebäudeversicherung bereits gegen Naturgefahren aller Art versichert sind. Zwei Drittel glauben laut einer GDV-Umfrage zudem, dass sie nie von Überschwemmungen betroffen sein werden. Und jeder Zweite hält die Elementarschadenversicherung für zu teuer.
Erkenntnisse aus aktuellen Studien:
- 93% der Hausbesitzer glauben, gegen Naturgefahren aller Art versichert zu sein – fälschlicherweise. Vielen ist nicht bewusst, dass ihre Gebäudeversicherung zwar Schäden durch Feuer, Sturm oder Hagel abdeckt, nicht aber Schäden durch Regen oder Hochwasser.
- Hausbesitzer müssen sich auf eine steigende Zahl von Unwettern einstellen – die Schäden werden sich bis Ende des Jahrhunderts mindestens verdoppeln oder sogar verdreifachen (Klimastudie des Potsdam-Instituts)
- Trotz ihres immensen Gefahrenpotenzials sind Starkregen und Sturzfluten keine Themen, die in der Öffentlichkeit ausreichend Beachtung finden.
Alle Menschen müssen stärker über die Risiken von Naturgefahren aufgeklärt werden.
Wir alle müssen mehr Aufklärungsarbeit leisten und die Bürger sensibilisieren.
Versicherungskunden sollten sich der Höhe eines möglichen Verlustes bewusst sein, wenn sie nicht richtig abgesichert sind. Die erste Frage sollte daher nicht lauten: „Was kostet mich der Schutz?“, sondern vielmehr „Welche Werte sind in Gefahr?“.
Klimastudie 2011 und Update 2016
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat seine Studie von 2011 zu Überschwemmungen mit den neuesten Klimamodellen aktualisiert. Es zeigt sich, dass die Prognose über zunehmende Überschwemmungsschäden vor fünf Jahren richtig – im Ergebnis sogar noch zu vorsichtig war. Die Schäden durch Überschwemmungen von Flüssen könnten noch deutlicher zunehmen als bisher erwartet. Ohne entsprechende Anpassungsmaßnahmen könnten sich in Deutschland die jährlichen Schadenskosten von derzeit etwa 500 Millionen Euro künftig vervielfachen. Ohne Anpassungsmaßnahmen dürften damit auch Schadenskosten deutlich höher liegen, als ursprünglich angenommen.
Stürme werden in den nächsten Jahrzehnten intensiver und treten häufiger auf:
- Ein besonders schadenträchtiges Sturmereignis von einer Intensität, wie wir es heute alle 50 Jahre erleben, kann zukünftig alle 10 Jahre eintreten. Die Kosten solcher Extremstürme liegen bei ca. 7 bis 8 Milliarden Euro pro Sturmereignis. Zum Vergleich: Für „Kyrill“ zahlten die deutschen Versicherer 2007 ihren Kunden „nur“ 2,4 Milliarden Euro.
- Die Sturmschäden nehmen bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent zu. Schäden durch Überschwemmungen nehmen zu.
- Bis zum Ende dieses Jahrhunderts kann mit einer Verdoppelung – je nach Szenario auch mit einer Verdreifachung – der Schäden gerechnet werden.
- Hochwasser mit einer Intensität, wie wir es heute im Durchschnitt alle 50 Jahre erleben, können zukünftig alle 25 Jahre eintreten.